Jetzt schlägt die Geisterstunde!
GHOST 4 ☀ & GHOST 4 GTX® ☂
Heute möchte ich meine ersten Eindrücke zum Neutralschuh Brooks Ghost 4 und dessen Deluxe Variante Ghost 4 GTX® schildern.
Den Ghost 4 Laufschuh habe ich schon eine Weile und bin mit diesem etwas über 200 Kilometer gelaufen. Ich muss gestehen, in letzter Zeit hatte ich ihn weniger an, da mir meine PureProject™ Laufschuhe (PureConnect™ und PureGrit™) mehr zusagen. Sie vermitteln ein etwas anderes Laufgefühl. Dazu heute nicht mehr. Über den PureGrit™ werde ich in einem späteren Artikel berichten.
Für die langen und lockeren Läufe wähle ich dennoch immer wieder gern den Ghost 4. Oder jetzt meinen Ghost 4 GTX® Testschuh mit der GoreTex® Ausrüstung.
Der Ghost 4 ☀
Das Design des aktuellen Ghost 4 finde ich persönlich, bis auf einen Punkt (Erklärung später im Artikel), gelungen. Der Ghost 4 kommt nicht langweilig daher. Bei Brooks arbeiten gute Designer!
Ich besitze den Schuh in der Farbvariante: »white, obsidian, strong blue, silver, pavement, lime punch«. Das klingt jetzt sehr bunt, aber alle Farben sind gut aufeinander abgestimmt (siehe Fotos). Es gibt alternativ eine zweite Variante: »weiß, schwarz, rot«.
Eine sogenannte Tongue Tied soll ein Verrutschen der Lasche verhindern. Mich behindert diese beim Binden und ich werde sie gegebenenfalls „deaktivieren“. Ich hatte vor der Tongue Tied nie Probleme mit einem Verrutschen der Lasche (Zunge).
Ich habe den Ghost 4 wie gewohnt zwei Nummern größer gekauft. Er sitzt dadurch sehr gut und drückt an keiner Stelle. Das angenehme Gefühl im Vorfußbereich ist besonders zu erwähnen. Dort ist wahrlich viel Platz – ich brauche das. Die Vorfußdämpfung ist wirklich gut. Der Schuh passt sich jedem Untergrund und jedem Tempo gut an und gewährleistet so genussvolle Läufe. Das heißt, die Dämpfung des Schuhes ist gesamt vorbildlich. Gelaufen bin ich auf Asphalt, Beton, auf vielen Wald- und Sandwegen. In der Regel Strecken über 25 Kilometer in einem 5:40er bis 6:30er Schnitt (Fachjargon: Long Slow Distance).
Obwohl der Ghost 4 mit 320 Gramm kein Leichtgewicht (Lightweight) ist, lässt er sich meines Erachtens auch für Tempoläufe einsetzen.
Man darf auch einmal fremdgehen! Selbst im Fitness-Studio macht der Ghost 4 eine gute Figur. Aber darüber berichtet demnächst meine Frau Kristina.
Der Ghost 4 ist ein guter Allrounder – ein guter Begleiter auf den Runden durch meine Heimatstadt Rostock.
Der Ghost 4 ist nicht perfekt!
Das grobe Obermaterial (Mesh) mag gewiss sehr stylish sein. Es ist atmungsaktiv und lässt viel Luft in bzw. durch den Schuh, was eigentlich ein positiver Punkt ist. Das Material lässt aber auch viel „Kleinzeugs“ durch. Gerade bei einem Lauf durch den nahen Küstenwald haben sich Tannennadeln und kleinere Stöckchen zwischen dem Mesh und der darunter liegenden textilen Schicht verfangen. Das stört arg beim Laufen und lenkt ab! Am Ende hatte ich ebenfalls viel Sand (Staub) im Schuh. Ich führe das auf das grobe Obermaterial zurück.
Ja, ich laufe die Wege neben der Straße mit normalen Laufschuhen. Trailschuhe benötige ich dafür nicht unbedingt.
Hinweis: mit meinem Ravenna 2 oder auch mit dem PureGrit™ transportiere ich nicht so viel mit nach Hause. Eigentlich fast nichts.
Was mich ebenfalls am Ghost 4 stört (wirklich immer wieder stört), ist die sehr dicke Sohle. Diese ist an der höchsten Stelle ca. 4,5 cm(!) stark.
Mich kleinen Mann sollte das eigentlich freuen, bin ich doch jetzt größer.
Spaß bei Seite! Optisch ist die Innenseite der Sohle kein Highlight – nur weiß und zu voluminös.
Eine gute Dämpfung lässt sich mit dünnerer Sohle genauso erreichen. Das innovative DNA™-Dämpfungssystem ist doch geradezu prädestiniert dafür (siehe Ravenna 2 (ca. 3 cm) oder PureProject™ Serie). Der Laufschuh, in diesem Falle der Ghost 4, wird so am Ende leichter und die Proportionen stimmen wieder.
Natürlich soll der Ghost ein FLOAT Modell bleiben. Ich bin gespannt, was sich beim nächsten Produktupdate ändert.
Der Ghost 4 GTX® mit GoreTex® Ausrüstung ☂
Ich nenne ihn die Deluxe Variante des normalen Ghost 4. Er ist unverkennbar der „Bruder“ des Ghost 4. Die Form und die Eigenschaften sind fast die gleichen.
Der Ghost 4 GTX® läuft sich identisch (siehe Text zum Ghost 4). Ich kann KEINE Unterschiede feststellen. Das Gewicht ist mit 343 Gramm etwas höher. Die Farbvariante nennt sich: »black, shadow, metallic green, sulphur spring«, wobei das Schwarz dominiert.
Warum Deluxe Variante?
Der Ghost 4 GTX® ist, wie der Name verrät, zusätzlich mit einer hochwertigen GoreTex® Membran ausgerüstet. Das macht den Schuh wasserdicht, bietet aber trotzdem hohen Klimakomfort. Zum Hitzestau kommt es nicht und Schweißfüße sind daher nicht zu befürchten.
Der Schuh wird durch das eingesetzte Material teurer. Der normale Ghost 4 kostet 124,95 €uro und der Ghost 4 GTX® 134,95 €uro – also 10,00 €uro mehr.
Laufen durchs Gelände, auf feuchten Wiesen, bei Regen, Matsch und Schnee ist purer Genuss – wenn(!) die Ausrüstung (Bekleidung) stimmt.
Natürlich laufe ich auch mit normalen Laufschuhen bei Nässe und Schnee. Aber wer zum Beispiel schon einmal durch kaltes Schmelzwasser (Schneematschpfützen etc.) nasse Füße bekommen hat, wird die GoreTex® Membran schnell lieben.
Deshalb tausche ich jetzt den Ghost 4 gegen den Ghost 4 GTX®. Der 4er ohne GoreTex® wird für die Sonnenscheinsaison geschont – ab ins Winterlager.
Knapp 100 Kilometer bin ich mit dem Ghost 4 GTX® bis heute gelaufen. Hauptsächlich durch die Stadt, am Warnowufer entlang und einmal durch die Rostocker Schweiz. Es war also jeder Untergrund dabei. Die Sohle ist generell griffig, allerdings rutschte ich neulich zweimal auf einem Weg aus. Gefallen hat mir das nicht. Ich muss das weiter beobachten! Mit meinem Cascadia 5 (der ist übrigens nicht „totzukriegen“) bin ich den Weg x-mal gelaufen – immer sicher und ohne Rutschen.
Leider steht ein großer Regentest noch aus. Deshalb habe ich den Schuh zwischenzeitlich einmal in einer Pfütze „versenkt“ (siehe Foto). Ich war skeptisch, aber Wasser gelangte bei diesem Test tatsächlich nicht in den Schuh. Schon krass, da für mich neu!
Brooks verkauft den Ghost 4 GTX® als Trailschuh. Da sehe ich ihn nur zum Teil. Er ist in meinen Augen ein Allwetter-Laufschuh für alle Untergründe.
Eben ein Ghost 4 mit „Regenmantel“ – ein Ghost 4 Deluxe.
Gerade auf Asphalt und im Stadthafen (Beton und Pflasterstein) gefällt er mir besonders gut. Hm…
Die Sohle „klebt“ förmlich auf diesen harten Böden. Und genau so kann man das ausdrücken!
Als reiner Trail- bzw. Cross-Schuh wirkt er mir zu behäbig und nicht agil genug. Brooks hat mit dem Cascadia, dem PureGrit™ & Co. bessere und flexiblere Trail- bzw. Cross-Schuhe im Angebot.
Oh, was macht es Spaß, mit dem leichten PureGrit™ schnell durchs Gelände zu laufen. Da kommt der Ghost 4 GTX® leider nicht mit. Wasserdichtes GoreTex® hin oder her.
Der Ghost 4 GTX® wurde natürlich aus einem anderen Obermaterial gefertigt. Daher besteht das oben beschriebene „Mesh-Problem“ nicht.
Die Sohle ist genauso dick wie die vom „Bruder“ Ghost 4. Die Innenseite auch nicht chic. Brooks, das geht besser!
An den Nähten des Ghost 4 GTX® sammelt sich schnell Schmutz. Dieser lässt sich aber leicht entfernen.
So! – heute kann und will ich kein Fazit ziehen. 200 Kilometer mit dem einen und knapp 100 Kilometer mit dem anderen Laufschuh sind zu wenig. Wie sagt man? – „Am Ende wird abgerechnet“. Wenn die Geister in der Tonne verschwinden, werde ich einen abschließenden Bericht schreiben. Zwischendurch bestimmt kurze Laufberichte?
Bis dahin werde ich mit dem Ghost 4 GTX® auf vielen und schwierigen Wegen laufen. Ich freue mich sehr darauf!
Regen-, Schneematsch- und Pfützenläufe stehen ebenso auf dem „Testplan“. Die Fragen lauten nämlich: Hält die GoreTex® Membran bis zum Schluss dicht? Wie weit komme ich mit dem Schuh? Und überhaupt…
Fragen könnt Ihr jederzeit stellen. Dafür ist diese »Testreports«-Seite schließlich auch gedacht.
Bis bald und Gruß von André
RUN HAPPY
☺
SCHÖNES WOCHENENDE
Links zu den offiziellen Artikelbeschreibungen: Ghost 4 ı Ghost 4 GTX®
GHOST 4 ☀ & GHOST 4 GTX® ☂
Fotogalerie:
Rostock, d. 11. November 2011